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Kommentar: Jungfräulichkeit – wer bietet mehr?

Geschrieben von am 26.10.2012 in Kommentare | Keine Kommentare

Was leistet sich jemand, der schon alles besitzt? Er könnte sein Geld wohltätigen Zwecken zugutekommen lassen – an Hilfsorganisationen spenden oder es an gemeinnützige Vereine weitergeben – könnte er. Zumindest wäre es dort sinnvoll investiert. Etwas ganz anderes hatte jüngst ein Japaner mit seinem Geld vor: Er kaufte sich die Jungfräulichkeit einer 20-jährigen Brasilianerin. Leben wir etwa in einer Welt, in der bald alles käuflich ist und niemand mehr ein Gefühl für Anstand besitzt?

Genau 780.000 US-Dollar, umgerechnet 600.000 Euro, ließ sich ein liebeshungriger Japaner die Möglichkeit der Entjungferung kosten. Die 20-jährige Brasilianerin Catarina Migliorini hat ihre Jungfräulichkeit bei einer Internet-Auktion versteigert. Hinter “Virgins wanted“ steht der australische Filmemacher Justin Sisley. Das Konzept seiner Show ist simpel: Wer den höchsten Preis zahlt, darf den oder die Teilnehmerin entjungfern. In diesem Fall kommt der Höchstbietende – ein Japaner – in den fragwürdigen Genuss. Um Prostitutionsvorschriften zu umgehen, soll der Akt an Bord eines Flugzeuges auf dem Weg von Australien in die USA geschehen. Immerhin: Das Reglement sieht keine Sexspielzeuge, keine Küsse und auf jeden Fall die Benutzung eines Kondoms vor. Auch ein junger Mann hat bei dieser bizarren Auktion seine Unschuld hergegeben. Das höchste Gebot lag bei einer vergleichsweise niedrigen Summe von 3000 US-Dollar.

Seine Jungfräulichkeit zu verkaufen ist keine Seltenheit mehr – immer wieder kursieren in den Medien Informationen von Frauen sowie Männern, deren Intimität ihnen nicht mehr heilig zu sein scheint. Unabhängig von der Motivation – die für die Brasilianerin darin liegt, ihr Medizinstudium zu finanzieren und soziale Projekte in ihrer Heimat zu unterstützen – stellt sich die Frage: Ist bald wirklich alles käuflich? Wo bleibt der Respekt vor sich selbst, in einer Welt, in der sich ohnehin schon beinahe alles um Geld dreht? Sollten nicht einige Werte erhalten und unantastbar bleiben? Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen, denn wer entscheidet, ob es verwerflich ist, ein Auto zu verkaufen oder die Jungfräulichkeit. Die Entscheidung liegt bei jedem selbst. Und für die Brasilianerin, die aus einem armen Land wie Brasilien stammt, bedeutet die Geldsumme ein besseres Leben, das sie ohne wahrscheinlich nie führen könnte.

Daniela Schyma

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