Der Blick hinter die Nachrichten: DSA Worldnews

Das dsa-Extrablatt blickt hinter die Kulissen: Wir erzählen die Geschichte hinter den Nachrichten. Mal kritisch, mal satirisch – immer lesenswert.

Agent 2.0

Geschrieben von am 16.11.2012 in Klartext | Keine Kommentare

© Alexander Klaus / pixelio.de

Rund eine Milliarde Menschen nutzen das soziale Netzwerk Facebook. Eine beachtliche Zahl – findet auch die Polizei und möchte das für die Fahndungsermittlung nutzen. Die Reichweite der sozialen Netzwerke ist hinlänglich bekannt. Zahlreiche aktive Mitglieder teilen sich mit, laden Bilder hoch und informieren über aktuelle Veranstaltungen. Schneller lassen sich Nachrichten nicht verbreiten. Mit Facebook hofft die Polizei auf eine breite Unterstützung bei der Aufklärung von Straftaten. Eine sinnvolle Maßnahme? Oder hat der Datenschutz Vorrang?

Dass Nachrichten sich in sozialen Netzwerken rasend schnell ausbreiten und so einer hohen Anzahl an Internetusern zur Verfügung stehen, ist eine Tatsache, die der hessische Justizminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) für die Aufklärung von kriminellen Straftaten ausschöpfen möchte. Er betont: „Wir als Politik müssen uns endlich klipp und klar zur Facebook-Fahndung bekennen”. Damit passt sich die Polizei dem Informationsverhalten der vorwiegend jungen Generation an und sieht den Vorteil darin, dass diese in den sozialen Netzwerken eher erreicht werden als über herkömmliche Fahndungsmethoden.

Öffentlichkeit schaffen

Eine positive Bilanz konnte das Pilotprojekt der Polizei Hannover bereits ziehen. Mithilfe der Fahndung über Facebook ließen sich bereits einige Fälle erfolgreich aufklären. Dadurch, dass  mehrere Millionen Nutzer Fahndungen per Facebook aufrufen, erhöht sich die Chance, dass wertvolle Hinweise eingehen. Zudem erhöht sich so der Druck auf die Täter. So erfolgreich das Modell bereits ist: Rechtlich gesehen bewegt es sich in einer Grauzone. Datenschutz ist das Stichwort. Denn Kommentare von Nutzern sind nicht für jeden bestimmt. Befürchtet wird außerdem, dass Unschuldige und zu Unrecht Verdächtigte im Netz öffentlich werden.

Aufklärung vs. Datenschutz

Wer schützt Privatleute davor, dass Informationen über sie im Netz kursieren. Niemand. Sonst wären Mobbingattacken nicht möglich. Soziale Netzwerke wie Facebook bieten ein ungeheures Potenzial für die Polizeiarbeit – es wäre schade, dieses ungenutzt zu lassen. Dass es hierbei konkrete Rahmenbedingungen geben muss, die für einen vernünftigen Umgang mit dem Instrument Facebook sorgen, ist selbstverständlich und sollte im Hinblick auf das große Potenzial realisierbar sein.

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