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Defizitstatistik und Prozentzahlen

Geschrieben von am 23.10.2012 in Eurokrise, Fakten, Klartext | Keine Kommentare

© Gerd Altmann / pixelio.de

Aktuell macht ein neuer Begriff wieder die Runde: die Defizitstatistik. Und zu allem Übel sind die Defizite höher als erwartet. Welche Daten stellt die Europäische Statistikbehörde (Eurostat) in Luxemburg zusammen und was sagen sie aus?

Warum uns die vielen Prozentzahlen interessieren? Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) haben sich im Stabilitäts- und Wachstumspakt (SWP) verpflichtet, ihren Defizit und Schuldenstand unterhalb einer definierten Grenze zu halten. Das öffentliche Defizit darf laut SWP drei Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP) nicht überschreiten. Der öffentliche Schuldenstand darf 60 Prozent des BIP nicht überstreiten.

Ein öffentliches Defizit ist ein negatives Haushaltssaldo: Die staatlichen Ausgaben sind höher als die Einnahmen. Das Defizit bezieht sich hierbei auf den Zeitraum eines Jahres. Der Schuldenstand bezeichnet alle angefallenen Schulden eines Landes. Die beiden Größen werden in Bezug zum BIP gesetzt. Das Bruttoinlandsprodukt ist ein errechneter Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr im jeweiligen Staat erwirtschaftet wurden.

Diese Daten müssen erhoben und ausgewertet werden. Hier kommt die Europäische Statistikbehörde (Eurostat) ins Spiel. Sie hat den Auftrag, europäische Statistiken zu analysieren und die Daten der europäischen Länder vergleichbar zu machen. Denn: Eurostat erhebt keine Daten – das machen die Behörden der Mitgliedsstaaten. Ziel des Vorhabens: einheitliche Daten zur Kontrolle und Stabilität der Euro-Zone.

Die Zahlen

Bei der jüngsten Erhebung sind zwei Daten pro Land wichtig: die Jahresverschuldung in Bezug zum BIP (Defizit) und die Gesamtverschuldung im Bezug zum BIP (Schuldenstand).

Die höchsten öffentlichen Defizite verzeichneten im Jahr 2011 Irland mit -13,4 Prozent, und Griechenland mit -9,4 Prozent. Deutschland lag bei -0,8 Prozent. Lediglich Estland erzielte einen Überschuss von +1,1 Prozent. Den höchsten Schuldenstand hat Griechenland mit 170,6 Prozent in Bezug zur eigenen Wirtschaftsleistung. Es folgen Italien mit 120,7 Prozent und Portugal mit 108,1 Prozent, Deutschland hat einen Schuldenstand von 80,5 Prozent. Die niedrigsten Schuldenstände hatten Estland mit 6,1 Prozent und Luxemburg mit 18,4 Prozent.

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