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Endlosschleife Griechenland

Geschrieben von am 13.11.2012 in Eurokrise, Fakten, Klartext | Keine Kommentare

© Bernd Kasper /pixelio.de

Was lange währt, wird in diesem Fall (noch) nicht gut: Der Troika-Bericht liegt der Eurogruppe nun vor, die Fragen bleiben. Fest steht: Griechenland erhält zwei Jahre Aufschub, die geforderten Sparziele zu erreichen. Das kostet Geld: Wer und wie die entstehende Finanzierungslücke von 32 Milliarden Euro zahlt, ist unklar. Aber Schritt für Schritt.

Eigentlich ist Griechenland ab diesem Freitag zahlungsunfähig: Dann werden nämlich Staatsanleihen von fünf Milliarden Euro fällig. Geld, das Griechenland nicht hat. Die nächsten Auszahlung aus dem Euro-Rettungsschirm ist noch nicht genehmigt. Die Beratung der europäischen Finanzminister wird erst am 20. November fortgesetzt. Das Geld wird jedoch dringend gebraucht.

Die erste Frage: Wie soll Griechenland bis Freitag das Geld auftreiben?

Wie üblich heißt das Geheimnis: Schuldverschreibung. Ein ähnliches Kunststück ist den Griechen mit Hilfe der EZB bereits im August geglückt. Der Kniff: Die EZB soll der griechischen Notenbank erlauben, kurz laufende Schuldscheine erneut zu beleihen. Schuldscheine, die von der EZB längst nicht mehr akzeptiert werden. Erlaubt die EZB das nicht, wird es eng. Griechenland müsste schnell neue Optionen der Geldbeschaffung prüfen. Es wird spekuliert, Geld aus einer Liquiditätsreserve aus einem Bankenrekapitalisierungsfonds der internationalen Kreditgeber zu generieren. Die Zeit drängt – Athen zeigt sich zuversichtlich.

Die zweite Frage: Wer zahlt die zwei Jahre Aufschub?

Die griechische Regierung bat darum, und eigentlich war es vorher schon klar. Griechenland erhält zwei Jahre mehr Zeit, fiskalpolitische Reformen umzusetzen. Dabei werde ein Schuldenstand von 120 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erst für 2022 erwartet.

Auf der heutigen Pressekonferenz der Eurogruppe zeigte sich: IWF-Chefin Christine Lagarde und Eurogruppen Chef Jean-Claude Juncker sind sich hier uneins: Lagarde will bei diesem Detail an der Frist 2020 festhalten. Eindrucksvoll bekamen die anwesenden Journalisten, durch die Körpersprache von Lagarde, die verschiedenen Ansichten unterbreitet. Die heutige Pressekonferenz der Eurogruppe zeichnet ein Bild der Hilflosigkeit und offenbart die Antwort auf ein Lösungskonzept: Wir müssen wohl wieder darauf warten.

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