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EZB – was macht die Europäische Zentralbank?

Geschrieben von am 25.09.2012 in Eurokrise, Fakten, Klartext | Keine Kommentare

© La-Liana / pixelio.de

Der Ruf von Banken hat seit der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers und der darauf folgenden Finanzkrise schwer gelitten: Banker haben sich fahrlässig verspekuliert und eine jahrelange Misswirtschaft betrieben. Plötzlich taucht eine Bank in den Medien als möglicher Retter in der europäischen Schuldenkrise auf. Wie passt das zusammen? Was unterscheidet die Europäische Zentralbank (EZB) von anderen Banken? Was verbirgt sich hinter einer Zentralbank?

Eine Zentralbank, auch Notenbank genannt, verantwortet die Geld- und Währungspolitik eines Währungsraums. Sie ist die Bank der Banken: Bei der Zentralbank erhält man kein Girokonto, sondern Sparkassen und Privatbanken und auch der Staat erhalten von ihr Geld. Die Zentralbank eines Staates hat, vereinfacht gesagt, vom Staat die Lizenz erhalten Geld zu drucken. In den meisten Staaten haben Zentralbanken die Aufgabe, Preise für Produkte und damit den Wert der Währung stabil zu halten. Sie soll eine Inflation der Währung verhindern. Dazu ist eine Zentralbank befähigt die Zinshöhe für verliehenes Geld und die sich im Umlauf befindliche Menge an Geld zu steuern.

EZB: Die Bank für Zentralbanken

Die EZB, mit Sitz in Frankfurt, macht genau das was für den Währungsraum des Euro und arbeitet dafür eng mit den Zentralbanken aller EU-Länder zusammen: Sie bilden das Europäische System der Zentralbanken (ESZB). Die EZB hat die Aufgabe, wie die Zentralbanken zuvor in den einzelnen Staaten, für Preisstabilität zu sorgen und die Stabilität des Finanzsystems zu gewährleisten. Hierzu legt die EZB den sogenannten Leitzins fest: Die Zinshöhe des Geldes, die private Banken und Sparkassen aus der Euro-Zone bezahlen müssen, wenn sie sich von der EZB Geld leihen. Allein die EZB entscheidet, wie viel Geld sie Banken der Euroländer leiht. Das hängt von der aktuellen Wirtschaftslage ab: Ist die Wirtschaftslage schlecht, ist die EZB großzügig, ist die Wirtschaftslage gut, ist die EZB eher kleinlich. Mit dieser Maßnahme kann die EZB Einfluss auf die Wirtschaft und den Wert des Euro nehmen. Die EZB hat die Macht Geld zu schaffen, muss dieses jedoch unter der Vorgabe des Erhalts des Geldwertes und der Stabilität des Finanzmarktes verantworten.

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